Handballtraining

Der Wettskandal im Handball geht in die nächste Runde

16 Nov, 2012

Wettskandale gibt es wohl in jeder Sportart, doch selten wurde einer so in den Medien breitgetreten wie der aktuelle Handball-Skandal. Mittlerweile hat Weltstar Nikola Karabatic, der im Fokus der Ermittlungen steht, einen ersten juristischen Erfolg erzielt. Der Franzose darf zusammen mit seinen ebenfalls beschuldigten Teamkollegen wieder das Handballtraining aufnehmen. Die Kontaktsperre zum Klub Montpellier HB wurde wieder aufgehoben, sodass die Stars sogar in der Liga schon wieder eingesetzt werden könnten.[PreviewBreak]

"Das ist ein riesiger Paukenschlag, eine völlige Blamage für die Justiz. Ich bin der Meinung, dass sich dieses Verfahren in Luft auflösen wird", so Karabatic-Anwalt Luc Abratkiewicz. Für den Star selbst könnte diese Wendung allerdings auch negative Folgen mit sich bringen. Laut einem Gesetz darf der Handballklub Montpellier seine fristlosen Kündigungen nur mündlich aussprechen. Dies konnte natürlich während der Kontaktsperre nicht passieren.

Doch was war genau passiert? Die beschuldigten Spieler hatten am 12. Mai ein Auswärtsspiel gegen die abstiegsgefährdeten Jungs vom Klub Cesson Rennes. Aufgrund der klaren Tabellensituation waren die Quoten in den Wettbüros natürlich dementsprechend hoch. Karabatic und Co kassierten jedoch ab, da sie viel Geld auf einen Halbzeitrückstand von Montpellier setzten. Der erste Verdacht entstand so, dass der normale Durchschnittseinsatz für ein Spiel von rund 5.000 Euro an diesem Spieltag auf 80.000 Euro anstieg. Am Ende wurden dadurch Gewinne von rund 300.000 Euro generiert. Zuerst dementierten alle besagtes Verhalten, doch dann wurde nach und nach bekannt, dass unter anderem auch die Freundin von Karabatic auf dieses Spiel gewettet hatte.

Mittlerweile stehen die Profis allerdings wieder im Kader von Montpellier, die Anklage wegen Betrugs droht aber weiterhin. In Montpellier könnte die Stimmung ebenfalls besser sein. Handball ist wie Fußball ein Teamsport, das Comeback der „Zocker“ teilte das Team allerdings in 2 Lager, denn zufrieden waren mit dieser Lösung natürlich lange nicht alle Spieler. Zwar hat die Mannschaft nun auf sportlicher Ebene wieder eine ganz andere Qualität, doch die Unruhe wird wohl so schnell nicht abziehen. "Die Leute möchten sehen, dass es einfach weiter geht. Der Superheld kommt und alles geht wieder in die richtige Richtung. Aber es ist derzeit kein Team. Die Dinge lassen sich nicht so einfach beiseiteschieben" so der Handballtrainer von Montpellier. Skandale wird es immer wieder geben. Die Frage ist nur wer den nächsten Kracher liefern wird...