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Mehr Verständnis für Schiedsrichter entwickeln

1 Nov, 2013

Schiedsrichter haben den unangenehmsten Job im Fußball. Das hält aber weder Trainer noch Spieler davon ab, in allen Spielklassen dem Schiedsrichter das Leben zur Hölle zu machen. In vielen unterklassigen Ligen gibt es kaum noch Schiedsrichter, denn junge Menschen haben verständlicherweise nicht das Bedürfnis, sich am Wochenende von wildgewordenen Fußballern und Trainern beschimpfen zu lassen. Sie als Trainer können Einfluss nehmen auf das Verhalten Ihrer Spieler. Mindestens genauso wichtig ist aber, dass Sie als Vorbild auftreten. Dazu gibt es einen einfachen Trick, um das Verständnis für die Schiedsrichter zu erhöhen.[PreviewBreak]

Machen Sie Ihre verletzten Spielern zu Schiedsrichtern

Früher oder später ist jeder Spieler einmal verletzt. Verletzte Spieler kommen aber trotzdem gerne zum Training, denn schließlich handelt es sich auch um ein soziales Ereignis. Deswegen liegt es nahe, die Spieler, die zwar nicht trainieren können, aber sich trotzdem noch über den Platz bewegen können, beim Abschlussspiel zum Schiedsrichter zu machen. Eine Schiedsrichterpfeife „Mini“, die zum ganz normalen Schiri Zubehör gehört, reicht für den Trainingsplatz völlig aus, denn schließlich gibt es keine Zuschauer, die für Lärm sorgen. Wenn jeder Ihrer Spieler regelmäßig als Schiedsrichter Erfahrungen sammeln kann, führt das vielleicht dazu, dass der eine oder andere anfängt nachzudenken, bevor er im Spiel auf den Schiedsrichter losgeht.

Fairer Umgang mit dem Schiedsrichter zahlt sich aus

Schiedsrichter begünstigen fast immer die Mannschaft, die sich besser verhält. Das liegt in der menschlichen Natur, oder sind Sie nett zu Menschen, die Sie nicht nett behandeln? Zudem geben Ihre Spieler dem Schiedsrichter seltener die Gelegenheit, eine Verwarnungskarte zu ziehen. Auch das ist ein Erfolgsfaktor, denn wenn ein Spieler verwarnt ist, kann er nicht mehr mit voller Intensität in einen Zweikampf gehen. Besonders unangenehm ist die Situation, wenn der Spieler überhaupt nicht mehr in einen Zweikampf gehen kann, weil er wegen Schiedsrichterbeleidigung vom Platz gehen musste.

Schiedsrichter schießen keine Tore

Selbstverständlich gibt es falsche Schiedsrichterentscheidungen. Und vermutlich werden Sie auch früher oder später die Erfahrung machen, dass ein Schiedsrichter mit falschen Entscheidungen dafür sorgt, dass Sie ein Spiel verlieren. Aber viel häufiger kommt es vor, dass Spieler nach einer Fehlentscheidung die Konzentration verlieren und deswegen ein Spiel aus der Hand geben. Das hat immer auch etwas damit zu tun, das die Spieler und auch viele Trainer daran interessiert sind, einen Schuldigen zu finden, der von den eigenen Fehlern ablenken. Wenn Sie ein Spiel durch ein einziges Gegentor aufgrund einer Fehlentscheidung verlieren, ist das ärgerlich. Aber vielleicht sollten Sie sich mehr darüber ärgern, dass Ihre Mannschaft nicht ein Tor mehr geschossen hat.

Den Schiedsrichter wie Luft behandeln

Auch wenn Sie sich noch so sehr ins Zeug legen, werden Sie niemals Spiele gewinnen, indem Sie den Schiedsrichter beschimpfen oder bedrängen. Die beste Aussicht auf Erfolg haben Sie, wenn Sie Schiedsrichterentscheidungen fatalistisch annehmen und sich alleine auf die Dinge konzentrieren, die Sie und Ihre Spieler beeinflussen können. Der Schiedsrichter kann beispielsweise nichts dafür, wenn Ihr Abwehrchef alle Zweikämpfe verliert. Ebenso wenig kann der Schiedsrichter etwas dafür, wenn Ihr Stürmer dreimal alleine auf das gegnerische Tor zu läuft und jedes Mal den Ball über das Tor schießt. Das Fußballspiel ist mit vielen Unwägbarkeiten verbunden und der Schiedsrichter ist für beide Mannschaften eine dieser Unwägbarkeiten. Es gibt also überhaupt keinen Grund, sich ständig mit dem Schiedsrichter zu befassen. Das ist eine fürchterliche Unsitte, die leider vom Profisport ausgeht und in allen Amateurklassen längst etabliert ist. Zeigen Sie mit Ihrem Team, dass es auch anders geht!