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Manndeckung als nützliche Trainingsalternative entdecken

2 Jul, 2013

Im modernen Fußball wird kaum noch klassische Manndeckung mehr praktiziert. Raumdeckung ist selbst in unteren Amateurklassen mittlerweile üblich. Allerdings kann es durchaus Situationen geben, in denen Sie sich als Trainer aus guten Gründen dafür entscheiden, einen Spieler in Manndeckung zu nehmen. Wenn beispielsweise der Gegner nur einen einzigen überragenden Spieler hat, dann können Sie mit einem klassischen Sonderbewacher vielleicht mehr ausrichten als mit einer modernen Raumdeckung. Dabei spielt es dann auch keine Rolle, ob Sie auf moderne oder altmodische Weise gewinnen. Am Ende zählen, das wissen Sie als Trainer selbst am besten, nur die Punkte. Aber unabhängig von derartigen Überlegungen gibt es durchaus Gründe, warum Manndeckung im Training eine vernünftige Alternative sein kann.[PreviewBreak]

Manndeckung als Hilfsmittel bei einem Konditionsspiel

Ein gutes Konditionstraining funktioniert auch ohne stupide Läufe. Wenn Sie beispielsweise zwei Mannschaften bilden und diese ohne Tore oder auf viele Minitore gegeneinander spielen lassen, können Sie durch die Feldgröße dafür sorgen, dass die Spieler sehr viel laufen müssen. Es gibt allerdings einen Haken: Der eine oder andere Spieler wird sich wahrscheinlich verstecken und seine Kollegen laufen lassen. Wenn der Spieler das geschickt macht, fällt Ihnen das vielleicht gar nicht auf. Völlig ausschließen können Sie dieses Problem aber, indem Sie Pärchen zuordnen und Manndeckung vorschreiben. Dann sehen Sie plötzlich nur noch Spieler, die sich im Höchsttempo bewegen, denn es fällt sofort auf, wenn ein Spieler stehen bleibt oder lauffaul ist. Für dieses Spiel benötigen Sie nur Trainingsleibchen in zwei verschiedenen Farben und ein paar Pylonen oder Markierhauben sowie einen Fußball. Sie werden sich wundern, wie effektiv diese Übung ist, denn alle Spieler müssen aktiv sein.

Manndeckung für intensives Zweikampftraining

Zweikämpfe sind im Fußball enorm wichtig und deswegen ist es sinnvoll, möglichst häufig Zweikämpfe zu trainieren. Wenn Sie gelegentlich in Abschlussspielen Manndeckung, zumindest für die Stürmer und die Abwehrspieler vorgegeben, können Sie einen zusätzlichen Trainingsreiz setzen. Das ist besonders dann empfehlenswert, wenn Sie nur relativ wenige Spieler zur Verfügung haben, so dass ein vernünftiges Training der Raumdeckung überhaupt nicht möglich ist. Dann können Sie die Gelegenheit nutzen, um die Zweikampfqualitäten Ihrer Spieler zu fördern. Jeder zusätzliche Zweikampf bringt Ihren Spielern mehr Erfahrung. Wenn Sie immer nur üben, wie die Spieler sich im Raum bewegen müssen, laufen Sie Gefahr, dass wichtige Zweikampftraining zu vernachlässigen.

Manndeckung als strategisches Mittel für besondere Situationen

Wenn Ihre Mannschaft einen Vorsprung oder ein Unentschieden verteidigen muss, kann es durchaus Situationen geben, in denen die Umstellung von Raum- auf Manndeckung sinnvoll sein kann. Das funktioniert aber nur, wenn Sie diesen Strategiewechsel einüben. Schließlich müssen die Spieler wissen, was Sie zu tun haben. Zudem ist es nicht sinnvoll, alle Spieler auf Manndeckung umzustellen. Aber auf strategisch wichtigen Positionen, also beispielsweise auf den Außenbahnen oder im Sturmzentrum kann es durchaus nützlich sein, für die letzten Minuten eines Spiels eine klare Zuordnung vorzugeben und die Raumdeckung zu vergessen. Das ist aber nur dann eine gute Option, wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihr Defensivverbund nicht mehr richtig funktioniert. Wenn Ihre Mannschaft stabil steht, müssen Sie selbstverständlich keine Änderungen vornehmen. Aber wenn es brennt, ist Manndeckung vielleicht das entscheidende Mittel, um den Sieg oder das Unentschieden zu retten.