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Trainingsgestaltung bei großem Leistungsfälle im Kader

23 Jul, 2013

In Amateurmannschaften ist es nicht ungewöhnlich, dass große Leistungsunterschiede vorhanden sind. Je weiter man in den Klassen nach unten geht, desto häufiger findet man das Phänomen, dass in einer Mannschaft wenige richtig gute und viele weniger gute Fußballer zu finden sind. Das kann zum Beispiel dadurch passieren, dass ältere Spieler, die lange Zeit in einer hohen Klasse gespielt haben, die letzten Karriere Jahre bei ihrem Heimatverein verbringen. Wenn dann ein Bundesligaspieler plötzlich in der Kreisklasse unterwegs ist, haben Sie als Trainer eine ganz besondere Herausforderung zu meistern.[PreviewBreak]

Leistungsunterschiede anerkennen und im Training berücksichtigen

Niemandem hilft es, wenn Sie die Leistungsunterschiede im Kader missachten und eine einheitliche Übungsgestaltung vorgeben. Das mag vielleicht noch funktionieren, wenn Sie einen einzigen Spieler haben, der wesentlich besser ist als alle anderen Spieler Ihres Kaders. Aber wenn es mehrere Spieler gibt, die deutlich besser sind als der Rest, sollten Sie über ein individualisiertes Training nachdenken. Das ist gar nicht so aufwändig und schwierig, wie es vielleicht im ersten Moment klingen mag.

Mit den richtigen Trainingshilfen flexibel agieren

Es gibt heute auf dem Markt Trainingshilfen, die sehr flexibel einsetzbar sind. Gute Beispiele dafür sind Kegelhürden und Kombihürden, bei denen Sie die Hürdenhöhe sehr einfach verändern können. Sie können mit diesen flexiblen Hürden zwei unterschiedliche Parcours aufbauen und vielleicht sogar noch einen Wettkampf durchführen. Durch das Handicap der höheren Hürden schaffen Sie es dann sogar, einen fairen Wettkampf hinzubekommen. Viel wichtiger ist aber, dass alle Spieler an Ihrer ganz persönlichen Leistungsgrenze trainieren.

Der gute alte Medizinball ist auch sehr gut dazu geeignet, unterschiedliche Leistungsanforderungen im Training zu realisieren. Ihre körperlich schwächeren Spieler können Sie mit einem leichten Medizinball ausstatten, während die stärksten Spieler einen besonders schweren Medizinball tragen müssen. Medizinbälle gibt es mit vielen verschiedenen Gewichten, so dass Sie problemlos das gesamte Leistungsprofil ihrer Mannschaft in einer Übung mit Medizinball abbilden können. Für den Trainingserfolg ist diese Vorgehensweise ideal.

Noch deutlicher wird der Vorteil unterschiedlicher Trainingsbelastungen bei der Arbeit mit dem Sprintschlitten. Wenn Sie den Schlitten einmal mit Gewichten bestücken und dann alle Spieler diesen Schlitten ziehen lassen, haben wahrscheinlich nur ganz wenige Spieler einen optimalen Trainingseffekt. Deswegen müssen Sie bei jedem einzelnen Spieler schauen, welches Gewicht optimal ist. Nur dann bringt der Sprintschlitten tatsächlich einen richtig guten Trainingserfolg. Ist der Schlitten zu schwer, kann der Spieler die Übung nicht richtig durchführen. Ist der Schlitten zu leicht, entsteht eine zu geringe Belastung.

Individuelle Trainingsgestaltung ohne Bevorzugung

Wenn Sie das Training individuell gestalten, heißt das nicht, dass Sie bestimmte Spieler bevorzugen sollten. Leider gibt es auch Trainer, die sich fast ausschließlich den guten Spielern in der Mannschaft widmen. Aus diesem Verhalten können aber sehr leicht Spannungen und Eifersüchteleien innerhalb des Teams entstehen. Für Sie als Trainer muss es aber wichtig sein, dass sich die gesamte Mannschaft entwickelt. Vielleicht steckt das größte Entwicklungspotential sogar in den Spielern, die bisher nicht besonders in Erscheinung getreten sind. Als Trainer sollten Sie alle Spieler fördern. Das ist gut für die Stimmung in der Mannschaft und führt nicht zuletzt dazu, dass die Spieler sich untereinander besser akzeptieren.