"Diese Meisterschaft ist die größte Leistung, die je im deutschen Fußball vollbracht wurde" – so das Urteil von Fußball-Ikone Günter Netzer unmittelbar, nachdem der 1. FC Kaiserslautern in der Saison 1997/98 als erster Aufsteiger die deutsche Meisterschaft gewinnen konnte. Balsam auf die Seele der Fans, die nur 2 Jahre zuvor den Abstieg des Traditionsklubs verkraften mussten.
Am 2. Mai wurde das Märchen damals wahr. Am vorletzten Spieltag hätte man den Pfälzern wohl auch Kleinfeldtore hinstellen können, am Ende hätte man die Wolfsburger trotzdem mit 4:0 nach Hause geschickt. Zur gleichen Zeit kamen die Verfolger aus München damals in Duisburg nicht über ein 0:0 hinaus, sodass die Meisterschaft schon vor dem letzten Spieltag entschieden wurde. [PreviewBreak]
"Die 30 Sekunden nach dem Schlusspfiff waren die längsten in meinem Leben. Die Ungewissheit war schlimmer als alle Strapazen der Saison. Und dann kam die erlösende Nachricht aus Duisburg", so der von den Fans als Fußballgott gefeierte Olaf Marschall, der damals die Fußbälle 20 Mal im gegnerischen Kasten versenken konnte, und damit nur einen Treffer hinter dem damaligen Torschützenkönig Ulf Kirsten landete.
Selbst vom Gegner hagelte es Lob aus allen Richtungen. Trotz der herben Niederlage denkt Wolfgang Wolf gerne an jenen Tag zurück. Damals war er Trainer der Wölfe, doch keine Formation oder Idee auf der Taktiktafel hätte damals die Lautrer stoppen können. "Das war die schönste Niederlage, die ich als Profi miterleben durfte", so der ehemalige FCK-Spieler.
Für einen war dieser Erfolg eine ganz besondere Nummer. Fußballtrainer Otto Rehhagel wurde nur 2 Jahre zuvor von den Münchner Bayern entlassen, die wohl diese Entwicklung wie die meisten nicht vorhergesehen hatten. Trotzdem blieb auch der sonst so „selbstverliebte“ Uli Hoeneß nach der verlorenen Meisterschaft am Ende ein fairer Verlierer: "Kaiserslautern ist verdient Meister geworden.“
Bis heute hat sich diese Geschichte nie wiederholt. Es gab immer wieder Aufsteiger die beachtlich gestartet sind, allerdings hat es nie zum ganz großen Coup gereicht. Aktuell stehen die Frankfurter nach einer starken Anfangsphase auf dem zweiten Tabellenplatz. Mit 19 Punkten hat die Eintracht allerdings schon 5 Punkte Rückstand auf die Bayern. Vor 15 Jahren hatten die Pfälzer zum gleichen Zeitpunkt allerdings ebenfalls „erst“ 19 Zähler...