Die erste Aufgabe eines Trainers ist es sicherlich nicht, die Strukturen in einem Verein zu beeinflussen. Allerdings sollten Sie gerade in Amateurvereinen davon ausgehen, dass Sie als Trainer eine sehr wichtige Position innehaben. Oft gibt es nur noch wenige andere Führungskräfte, die sich um die Geschicke des Vereins kümmern. Deswegen haben Sie auf der anderen Seite aber auch einen besonders großen Einfluss, den Sie nicht ungenutzt lassen sollten. Je besser die Strukturen in einem Verein sind, desto leichter können Sie als Trainer arbeiten. Allerdings sollten Sie sich darüber im Klaren sein, dass Sie mit der zusätzlichen Verantwortung auch zusätzliche Arbeit haben. Doch letztlich sind Sie als Trainer in einem Amateurclub ohnehin meist über das klassische Trainergeschäft hinaus gefordert, so dass die Umstellung gar nicht mehr groß ist. Je mehr Einfluss Sie haben, beispielsweise auf die Kaderzusammenstellung oder auch auf den Terminplan, desto einfacher wird es für Sie, erfolgreich zu arbeiten.[PreviewBreak]
Behutsam vorgehen und Mitstreiter suchen
In einem Verein gibt es gewachsene Strukturen und auch wenn zu Beginn alles so aussehen sollte, als sei niemand verantwortlich, werden Sie sehr schnell feststellen, dass Sie dem einen oder anderen Vereinsmitglied auf die Füße treten, wenn Sie die Verantwortung für diverse Projekte an sich reißen. Vielleicht bekommen Sie auch schon Stress, wenn Sie ein paar günstige Fussbälle oder Hallenfussbaelle ohne Absprache kaufen. Deswegen sollten Sie darauf bedacht sein, im Verein von Anfang an Mitstreiter zu suchen, mit denen Sie Ihre Ideen umsetzen können. Im Idealfall klären Sie diese Frage bereits vor Ihrer Anstellung. Wenn der Vereinspräsident auf Ihrer Seite ist, haben Sie gute Chancen auch schwierige Strukturveränderungen durchzusetzen. Ein Fußballverein kann nur funktionieren, wenn möglichst viele Mitglieder aktiv sind. Deswegen Sie alle anstehenden Veränderungen umfassend begründen und versuchen, durch Überzeugungskraft dazu beizutragen, dass sich möglichst wenige Vereinsmitglieder düpiert oder übergangen fühlen. Das funktioniert am besten, indem Sie ganz klar darlegen, welche Vorteile die von Ihnen vorgeschlagenen Veränderungen haben und wie die schlechteren Alternativen aussehen.
Auch als Trainer nicht nur kurzfristig denken
Selbst wenn Sie als Trainer immer davon ausgehen müssen, dass ein Engagement bei einem Club nur befristet ist, sollten Sie doch bei strukturellen Veränderungen immer die langfristige Perspektive im Auge behalten. Nicht zuletzt können Sie bei späteren Bewerbungsgesprächen immer darauf hinweisen, dass Sie auf Ihren früheren Stationen viel dazu beigetragen haben, dass eine positive Entwicklung stattgefunden hat. Insofern nutzt Ihnen die langfristige Perspektive sogar dann, wenn Sie selbst nicht mehr als Trainer angestellt sind.
Nicht um jeden Preis Strukturveränderungen anstreben
Wenn Sie bemerken, dass im Verein nicht die nötige Bereitschaft vorhanden ist, um Strukturen zu verändern, sollten Sie dies akzeptieren. Als Trainer haben Sie immer die Möglichkeit, sich einen anderen Verein mit besserem Strukturen bzw. mehr Entwicklungspotential zu suchen. Es lohnt sich nicht, einen großen Streit vom Zaun zu brechen, dem Sie letztendlich nicht gewinnen können. In diesem Fall sollten Sie sich besser auf Ihre Kernarbeit konzentrieren und dafür sorgen, dass die Mannschaft den maximal möglichen Erfolg hat. Selbstverständlich können Sie aber die Vereinsverantwortlichen immer wieder darauf hinweisen, dass noch mehr möglich wäre. Doch letztlich ist es Ihre Hauptaufgabe die Mannschaft zu trainieren und nicht den Verein zu verändern. Diese Option können Sie nutzen, wenn Sie vorhanden ist, aber eben auch nur dann.