Das 0:4 gegen den Hamburger SV offenbarte einmal mehr die Schwächen des Aufsteigers Eintracht Braunschweig. 0 Punkte aus 4 Spielen sprechen mittlerweile eine klare Sprache und geben damit den meisten Experten recht, die die Eintracht schon vor der Saison als sicheren Absteiger abstempelten. Vor allem Trainer Torsten Lieberknecht war nach der Niederlage bei den Hanseaten mehr als angefressen. In erster Linie war in seinen Augen der Schiedsrichter der Sündenbock. "Es gibt Momente, in denen du merkst, du bist dieser kleine Piss-Verein, der bei den Schiedsrichtern nicht diese Wahrnehmung hat. Die 50:50-Entscheidungen fallen immer für den Großen aus", schimpfte Lieberknecht.[PreviewBreak]
Besonders spielte er damit auf den Zweikampf unmittelbar vor dem 0:2 an. Nach einem langen Ball drückte Maxi Beister den Braunschweiger Deniz Dogan im Strafraum zur Seite. Schiri Kircher ließ das Spiel laufen, womit offenbar niemand Probleme hatte, da es von Seiten der Spieler keine Beschwerden gab. Lieberknecht hingegen beurteilt die Situation komplett anders. "Vielleicht hätte man beim 0:2 auch mal ein Foul geben können, bei aller Liebe. Aber natürlich muss Deniz Dogan wissen, dass da noch jemand kommt", so der Kumpel von Jürgen Klopp.
Doch nicht nur diese Szene hat sich der Coach auf sein Flipchart geschrieben. "Wenn du andauernd Freistöße gegen dich bekommst, vielleicht der eine oder andere berechtigt, und Eckbälle gegen dich bekommst, die keine waren, das tut dann auch weh. Auch dagegen kämpfen wir seit dem ersten Spieltag. Wir müssen nicht nur auf dem Platz kämpfen wie die Berserker, sondern mit viel mehr Dingen", so Lieberknecht.
Insgesamt muss man aber sagen, dass die Gegentore einfach zu banal gefallen sind. Meist resultierten aus langen Bällen, die eine Abwehr normalerweise nicht in Verlegenheit bringen dürfen, die großen Chancen für die Hamburger. Nach der Länderspielpause geht es für die Braunschweiger vor heimischer Kulisse gegen den 1. FC Nürnberg.