Es ist schon erstaunlich, dass es auch heute noch zahlreiche Fußballprofis gibt, die nur mit einem Fuß stark sind. Dabei ist beidfüßig starker Spieler in vielen Situationen klar im Vorteil. Man denke nur an Arjen Robben, der zweifellos in Topform absolute Weltklasse verkörpert, aber in vielen Schusssituationen nicht die optimale Lösung wählen kann, weil er sein rechtes Bein nur notgedrungen mitschleppt. Was wäre ein Robben für ein Spieler, wenn er auch noch mit dem rechten Fuß einen hervorragenden Abschluss hätte?
Schusstraining alleine reicht nicht aus
Wenn es um Beidfüßigkeit geht, dann wird meist sofort von Schusstraining gesprochen. Sicher ist es vernünftig, Jugendspielern eine saubere Technik mit beiden Füßen zu vermitteln. Aber zur Beidfüßigkeit gehört weit mehr. Vom Dribbling bis hin zur Körpertäuschung spielt dieses Thema eine wichtige Rolle. Es gibt beispielsweise Spieler, die immer auf einer bestimmten Seite versuchen, am Gegenspieler vorbeizukommen. Das hat meist damit zu tun, dass diese Spieler nur einen starken Fuß und damit auch nur eine starke Seite haben. Um eine ausgeprägtem Beidfüßigkeit zu erreichen, müssen Sie deswegen einen viel fundamentaleren Ansatz wählen als einfach nur das Schusstraining auf ein Minitor gelegentlich mit dem schwachen Fuß durchführen zu lassen.
Bei allen Übungen auf Beidfüßigkeit achten
Wenn Ihre Spieler durch Pylonen dribbeln, sollten sie bei der Hälfte der Durchgänge den rechten und bei der anderen Hälfte den linken Fuß verwenden. Das ist eine ganz simple Methode, um beide Füße gleichmäßig zu trainieren. Wenn Ihre Spieler über Hürden springen oder über eine Koordinationsleiter laufen, dann sollten Sie einmal mit dem rechten und einmal mit dem linken Fuß abspringen. Sie sehen schon, worauf das alles hinausläuft. Es ist sehr leicht, die Beidfüßigkeit in den ganz normalen Trainingsablauf zu integrieren, auch wenn Ihre Spieler am Anfang vielleicht nicht besonders begeistert sein werden. Schließlich gibt es viele Spieler, die mit dem schwachen Bein nicht ansatzweise so gut sind wie mit dem starken. Aber genau das ist eben der Grund, warum es so wichtig ist, Beidfüßigkeit zu trainieren.
Tendenziell den schwächeren Fuß stärker trainieren
Prinzipiell ist es vernünftig, den schwächeren Fuß häufiger zu trainieren, damit der Unterschied zwischen dem starken und dem schwachen Fuß geringer wird. Das können Sie ganz einfach umsetzen, indem Sie beispielsweise bei einem Trainingsspiel gelegentlich die Vorgabe machen, das für eine Weile Pässe nur mit dem schwachen Fuß erlaubt sind. Oder Sie erlauben Dribblings nur mit dem schwachen Fuß. Allerdings sollten Sie es auch nicht übertreiben. Wenn Sie merken, dass diese Trainingsvariante die Spieler verunsichert, sollten Sie eventuell einen Schritt zurückgehen und erst einmal wieder das Spiel mit dem starken Fuß erlauben.
Auch für den Torwart ist Beidfüßigkeit wichtig
Moderne Torhüter müssen dazu in der Lage sein, den Ball mit dem rechten und dem linken Fuß zu klären. Wenn ein Rückpass etwas zu kurz gerät und der Druck hoch ist, hat der Torwart nicht immer Zeit, den Ball auf den stärkeren Fuß zu legen. Mit einer Rückprallwand kann ein Torhüter das Rückpassspiel ganz alleine trainieren. Dazu muss er den Ball nur immer wieder gegen den Rebounder schießen und dann den Rückpass verarbeiten. Ein Torwart, der mit beiden Füßen gut am Ball ist, kann viele gefährliche Situation entschärfen.