Fußball ist ein Mannschaftssport und die meisten Trainingseinheiten finden in der großen Gruppe statt. Doch in den letzten Jahren hat sich zunehmend die Erkenntnis durchgesetzt, dass kleine Gruppen wesentlich effektiver arbeiten können, insbesondere im Konditionsbereich. Wenn Sie die Leistungsgrenzen aller Spieler erreichen möchten, werden Sie dieses Ziel nicht mit einem klassischen Mannschaftstraining erreichen können. Aber es gibt noch andere Dinge, die Sie unbedingt beachten müssen. Es ist z.B. sehr leicht, einen Spieler zu überfordern. Aber es ist eine große Kunst, einen Spieler schrittweise auf sein individuell höchstes Leistungsniveau zu bringen.[PreviewBreak]
Fordern, aber niemals überfordern
Eine Leistungsverbesserung ist letztlich nur dann möglich, wenn ein Spieler immer wieder gefordert wird. Im Optimalfall hat der Spieler selber den Anspruch, bei jedem Training und bei jedem Spiel Fortschritte zu erzielen. Damit eine kontinuierliche Verbesserung stattfindet, ist es aber wenig zweckmäßig, hohe Ziele zu setzen, die kaum erreichbar sind. Wenn Sie beispielsweise einen Spieler haben, der über eine relativ geringe Kondition verfügt, dann sollten Sie nicht gleich erwarten, dass dieser Spieler innerhalb weniger Wochen beim Konditionstraining die ganze Mannschaft abhängt. Vielmehr sollten Sie klare Zwischenziele definieren, die der Spieler in einer angemessenen Zeit erreichen muss.
Beim Konditionstraining ist es sehr leicht, diese Zwischenziele zu setzen. Beispielsweise können Sie in regelmäßigen Abständen einen Cooper-Test durchführen, um die Leistungsfähigkeit objektiv zu messen. Dem Spieler können Sie dann die Vorgabe machen, bis zum nächsten Cooper-Test die Leistung um 10 Prozent zu steigern. Das ist eine realistische Aufgabe, die innerhalb von 2-3 Monaten lösbar ist, insbesondere wenn eine schlechte Grundkondition vorhanden ist. Für Sie als Trainer hat diese klare Vorgabe, die zudem auch noch messbar ist, den großen Vorteil, dass Sie den Spieler mit klaren Fakten konfrontieren können. Jegliche Überforderung sollten Sie vermeiden, denn niemandem ist damit gedient, wenn der Spieler nach einer überharten Trainingseinheit mit einer Kühlkompresse seine geschwollenen Gelenke wieder in Form bringen muss.
Die Trainingsbelastung flexibel anpassen
Ein Trainingsplan es wichtig, aber noch wichtiger ist, dass Sie als Trainer ein Auge dafür haben, ob die Trainingsbelastung angemessen ist. Wenn ein Spieler eine schlechte Tagesform hat, kann es durchaus sinnvoll sein, beim Konditionstraining vielleicht einmal auf die ansonsten üblichen Laufgewichte zu verzichten. Aber auch eine umgekehrte Vorgehensweise ist möglich. Wenn ein Spieler schnellere Fortschritte macht als geplant, können Sie mit einfacheren Anpassungen die Trainingsbelastung schneller erhöhen. Entscheidend dafür ist aber, dass Sie von vornherein die Übungen so gestalten, dass die Belastung flexibel angepasst werden kann.
Rückschläge lassen sich nicht immer vermeiden
Die meisten Rückschläge entstehen durch Verletzungen. Zudem kann es gerade beim Konditionstraining passieren, dass die Fortschritte deutlich langsamer kommen als erwartet. Das muss nicht unbedingt etwas mit fehlender Motivation zu tun haben. Jeder Körper reagiert anders und solange Sie sehen, dass ein Spieler engagiert arbeitet, sollten Sie Ihm keine Vorwürfe machen. Ganz wichtig ist, dass Sie kontinuierlich mit den Spielern kommunizieren, um Schwächephasen, private Probleme und andere Themenkomplexe, die das Training behindern können, frühzeitig zu erkennen. Wichtig ist zudem, dass sie dazu in der Lage sind, ein einmal gestecktes Ziel zu korrigieren, wenn sich die Rahmenbedingungen verändern.