Einzeltraining ist in den letzten Jahren in Mode gekommen. Es gibt kaum noch eine Profi-Mannschaft, die ohne Einzeltraining auskommt. Das ist auch leicht nachvollziehbar, denn mit Einzeltraining ist es in vielen Bereichen möglich, einen Spieler sehr viel schneller voranzubringen als im Mannschaftstraining. Vom Techniktraining bis zum Konditionstraining gibt es unzählige Aspekte, die individuell trainierbar sind. Als Trainer sollten Sie diese Möglichkeiten deswegen nutzen, um Ihre Mannschaft voranzubringen. Je besser die einzelnen Spieler sind, desto besser kann am Ende auch das gesamte Mannschaftsgefüge sein.[PreviewBreak]
Schwächen und Stärken analysieren
Bevor Sie ein Einzeltraining planen, müssen Sie ganz genau wissen, welche Schwächen und Stärken Ihre Spieler haben. Im nächsten Schritt sollten Sie sich dann überlegen, in welchen Bereichen eine Verbesserung besonders nützlich wäre. Wenn Sie zum Beispiel einen Stürmer haben, der mit dem linken Fuß sehr schwach ist, können Sie durch gezieltes Training dafür sorgen, dass der Spieler irgendwann mit beiden Füßen einen vernünftigen Torabschluss hin bekommt. Das wäre ein immenser Fortschritt, denn ein Stürmer, der nur mit einem Fuß gefährlich ist, ist für Abwehrspieler leicht ausreichenbar. Es kann aber auch durchaus sinnvoll sein, eine Stärke weiter zu trainieren. Wenn Sie einen kopfballstarken Spieler haben, kann dieser seine Fähigkeiten am Kopfballpendel optimieren.
Wenn Sie einen Freistoßschützen haben, der über sehr viel Ballgefühl verfügt, können Sie anordnen, dass dieser Spieler nach jedem Training noch eine halbe Stunde lang Freistoßtraining auf ein leeres Fußballtor mit Dummy-Freistoßmauer macht. Dadurch lässt sich die Quote bei Freistößen deutlich steigern und auf lange Sicht wirkt sich dies sehr positiv auf die Erfolgschancen des Teams aus. Es ist relativ leicht, bei jedem Spieler einen Ansatzpunkt zu finden, um mit individuellem Training deutliche Fortschritte zu erzielen. Etwas schwieriger ist es allerdings, das individuelle Training umzusetzen. Während im Profibereich mehrere Trainer für die gesamte Mannschaft zur Verfügung stehen, müssen die Trainer im Amateurbereich oft alleine arbeiten. Doch auch dieses Problem lässt sich lösen.
Mit kleinen Gruppen das Individualtraining umsetzen
Einmal in der Woche können Sie eine Trainingseinheit nutzen, um in kleinen Gruppen unterschiedliche Aspekte zu trainieren. Wenn Sie einmal diese spezialisierten Gruppen etabliert und Übungsprogramme vorgegeben haben, können die Spieler selbstständig arbeiten. Sie überwachen dann nur noch den gesamten Prozess und greifen ein, wenn Sie sehen, dass in einer Trainingsgruppe etwas schiefläuft. Mit diesem Ansatz können Sie ein hohes Maß an Individualität erreichen, ohne dass Sie ein großes Trainingsteam benötigen. Schon wenn Sie sich jede Woche eine halbe Stunde Zeit nehmen, um die Schwächen und Stärken Ihre Spieler individuell zu trainieren, hat das einen großen Effekt auf die Gesamtleistung.
Bei jedem Trainingsinhalt entscheiden: Individuell oder im Mannschaftsgefüge?
Wenn Sie das Training planen, sollten Sie sich ganz genau überlegen, ob Sie die Trainingsinhalte individuell oder mit der kompletten Mannschaft trainieren. Zudem gibt es auch noch die Möglichkeit, in spezialisierten Gruppen zu trainieren. Beispielsweise können Sie das Überlaufen oder das Doppeln in sehr kleinen Teams trainieren, denn nicht alle Spieler müssen diese taktischen Elemente beherrschen. Je zielgenauer das Training ist, desto besser nutzen Sie die Trainingszeit und desto schneller erhöhen Sie ihre Erfolgschancen. Da Sie als Amateurtrainer ohnehin mit relativ wenig Trainingszeit auskommen müssen, zahlt sich Effizienz besonders aus.