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Tipps & Tricks im Jugendfußballtraining

7 May, 2014

Techniktraining

Im Trainingsprozess des Fußballspielers nimmt das Techniktraining einen breiten Raum ein.
Das Training sollte auf den Wettkampf vorbereiten und dessen Bedingungen widerspiegeln. Deshalb und weil die Zeit zumindest im Jugendfußballtraining und Amateure knapp ist, wird das Techniktraining - heute noch mehr als früher - in Verbindung mit der Verbesserung konditioneller Fähigkeiten und taktischer Handlungen durchgeführt.
Im Techniktraining geht es immer um Bewegungslernen im Sinne von positiver Verhaltensänderung. In diesem Sinn kann Fußball-Techniktraining definiert werden als: Das Erwerben, Verfeinern, Stabilisieren und Automatisieren sowie das variable Anwenden von fußballspezifischen Techniken.

Fußballtipps und Fußballtricks

Die Bewegungslehre beschreibt die oben genannten Abstufungen des Techniktrainings (Erwerben, Verfeinern, Stabilisieren, Automatisieren, Variieren), auch als Phasen des motorischen Lernens.
Die Entwicklung technischer Fertigkeiten verläuft allerdings nicht im strengen Sinne linear oder stufenförmig. Diese Klassifizierung darf nicht so verstanden werden, als ob man beispielsweise in der E- und F-Jugend die Techniken erwirbt und in späteren Jahrgängen dann verfeinert beziehungsweise stabilisiert und dann erst anwendet.
Der motorische Lernprozess vollzieht sich zumindest in Sportspielen eher spiralförmig. Dabei kann man sich die einzelnen Spiralwindungen als unterschiedliche Leistungsebenen auf dem Weg vom Anfänger bis hin zum Profi vorstellen. Auf jeder dieser Ebenen müssen Techniken erworben, verfeinert, stabilisiert, automatisiert und angewendet werden.
Von Ebene zu Ebene wird dabei lediglich das Anspruchsniveau größer. Die Übungen werden komplexer, das Tempo ihrer Ausführung schneller und die Attacken durch die Gegenspieler härter.
Im Nachwuchstraining müssen neu erworbene Techniken, lange bevor sie in Feinform beherrscht werden, in Trainingsspielen erprobt werden.
Es darf dabei keine Rolle spielen, dass die Technik in dieser Altersstufe noch wenig verfeinert, stabilisiert oder gar schon automatisiert ist. Die Fähigkeit Fußball zu spielen ist bereits auf niederem technischen Niveau vorhanden. Sie muss kontinuierlich verbessert werden. Ein Nachwuchstraining, bei dem überwiegend geübt wird und bei dem das Spielen zu kurz kommt, dient weder der technischen Entwicklung, noch wird es dem Spieltrieb im Jugendfußballtraining gerecht.

Ziele des Techniktrainings

Aus den vorstehend genannten Überlegungen heraus wird deutlich, dass in den verschiedenen Alters-, Entwicklungs- und Lernstufen die Ziele des Trainings unterschiedlich sein werden.
Im Nachwuchstraining hängen die Ziele vor allem von der Alters- und Entwicklungsstufe ab. Ein wesentliches Kriterium ist dort auch das Trainingsalter, das bei gleicher Altersstufe von Verein zu Verein, ja sogar innerhalb der Mannschaft stark schwanken kann.

Schwerpunkte für das Techniktraining im Amateurbereich:

1. Weiterentwicklung individueller technischer Stärken (zum Beispiel Kopfballstärke, Geschick zum Dribbeln, Schuss aus der zweiten Reihe, u. a.)
2. Behebung deutlicher technischer Schwächen, welche die weitere Leistungsentwicklung stark beeinträchtigen (zum Beispiel Schwächen in der Ballannahme, Probleme mit dem schwachen Bein, Fußhaltung beim Spannstoß)
3. Tore machen mit Kopf, Fuß und durch Dribbling, aus verschiedenen Entfernungen und Winkeln
4. Festigung jener Techniken, welche die Spieler speziell für ihre Spielpositionen benötigen und das Üben einer Viererkette
5. Entwicklung von Technikspezialitäten für Standardsituationen wie Eckstoß, Freistoß, Strafstoß

Schwerpunkte für das Techniktraining im Leistungsfußball

Zusätzlich zu den bereits bei den unterklassigen Amateuren genannten Zielen gibt es im Leistungsfußball folgende Aufgaben zu lösen:
- Absolute Sicherheit in der Ballbehandlung, auch in hohem und höchstem Lauftempo
- Weiterentwicklung aller Techniken zur Verbesserung der Zweikampfstärke, insbesondere: Erlernen neuer Finten
- Weiterentwicklung von Techniken, die der Spieler auf seiner Position im Allgemeinen nicht so häufig benötigt (Entwicklung zum Allroundspieler).

Prinzipien des Trainings

Wenn das Techniktraining wirkungsvoll die Leistungsfähigkeit des Spielers verbessern soll, dann müssen allgemeine Prinzipien des motorischen Lernens und spezielle Erfahrungswerte aus dem Fußballtraining beachtet werden.

Allgemeine Prinzipien

Für das Erlernen und Trainieren sportlicher Techniken gelten folgende allgemeine Prinzipien
1. Ein Lernprozess ist nur möglich, wenn der Spieler eine klare Vorstellung von dem zu erlernenden Bewegungsablauf hat. Deshalb ist vor allem im Anfängertraining die Demonstration der Bewegung über günstige Flipchart oder ersatzweise das Vorzeigen von Bildern oder Filmen unumgänglich.
2. Bestimmte Techniken erfordern spezielle konditionelle Fähigkeiten. Soweit sie nicht durch das Erlernen technischer Fähigkeiten selbst erworben werden, müssen sie durch spezielle Übungen zusätzlich entwickelt werden.
3. Fehlerhafte Bewegungsabläufe, die einmal gefestigt und automatisiert sind, können nur sehr schwer korrigiert werden. Deshalb müssen vor allem im Anfängertraining fehlerhafte Bewegungsausführungen korrigiert werden, denn das Umlernen von fehlerhaften Techniken ist mit großem zeitlichen Aufwand verbunden.
4. Wenn konditionelle Fähigkeiten (z. B. die Sprintfähigkeit) verbessert wurden, dann ist es nötig, die technischen Fertigkeiten (z. B. das Ballführen) diesem verbesserten Niveau anzupassen
5. Kinder erlernen neue Techniken schnell, sie verlernen aber auch ebenso rasch. Deshalb müssen erworbene Techniken im Verlauf mehrerer Trainingseinheiten ständig wiederholt werden.
6. Ermüdungsstoffe blockieren die Koordinationsfähigkeit. In ermüdetem Zustand können neue Bewegungsmuster nur schwer erlernt werden. Deshalb sollten neue Techniken zu Beginn einer Trainingseinheit, unmittelbar nach dem Aufwärmen, geschult werden.

Spezielle Prinzipien

Der leistungsorientierte Spieler muss im Spiel heute die grundlegenden Techniken mit beiden Beinen beherrschen. Deshalb ist im Anfängertraining großer Wert auf Beidbeinigkeit zu legen. Die Techniken sollten durch die sogenannte Blickschulung nahezu "blind" beherrscht werden.