Trainingstipps

Mit wenigen Spielern ein sinnvolles Training durchführen

9 Apr, 2013

Jeder Trainer erlebt früher oder später die Situation, dass nur wenige Spieler zum Training kommen. Dafür kann es mehrere Gründe geben, beispielsweise eine Grippeepidemie oder vielleicht sind auch mehrere Spieler beruflich verhindert. In jedem Fall stehen Sie in dieser Situation vor der Frage, ob Sie überhaupt ein Training durchführen sollen. Viele Trainer verlieren die Lust, wenn nicht mindestens zehn Spieler beim Training anwesend sind. Aber im Prinzip ist sogar mit einem einzigen Spieler ein sinnvolles Training möglich. Es ist alles nur eine Frage der Motivation.[PreviewBreak]

Ein intensives Training im kleinen Kreis 

Sicherlich ist es nicht schön, wenn nur wenige Spieler beim Training auftauchen. Aber sehen Sie es einmal anders: Durch die geringe Spielerzahl haben Sie die Gelegenheit, die anwesenden Spieler sehr viel genauer zu beobachten und zu fordern. Wenn Sie das Glück haben, dass ein Torwart anwesend ist, können Sie beispielsweise ein intensives Torschußtraining mit vielen Varianten und Herausforderungen für die Feldspieler und den Torwart kreieren. Diese Möglichkeit haben Sie im regulären Trainingsbetrieb nur selten, da es meist nicht besonders effektiv ist, wenn der ganze Kader ein Torschusstraining absolviert.

Sollte kein Torwart anwesend sein, können Sie mit kleinen Spielformen eine hohe Intensität erreichen. Schon bei 4 anwesenden Spielern ist ein Spiel auf zwei kleine Tore denkbar. Interessant wird es aber erst bei 6 Spielern. Bei diesen kleinen Spielformen sind alle Spieler enorm gefordert, denn keiner kann sich ausruhen. Wenn Sie mit einem großen Spielfeld anfangen, ist zudem die läuferische Belastung sehr. Wenn die Laufleistung nachlässt, können Sie immer noch das Spielfeld verkleinern, um etwas Intensität aus der Übung herauszunehmen. Bei einer ungeraden Spielerzahl bieten sich übrigens Spiele auf ein Minitor an. Ein Spieler ist dann jeweils immer in der angreifenden Mannschaft. Auf diese Weise können Sie Überzahlsituationen trainieren.

Ein Einzeltraining als Chance nutzen

Wenn nur ein einziger Spieler zum Training erscheint, ist das deprimierend. Aber wenn Sie ganz genau wissen, dass es sich um einen einmaligen Fall handelt, der von vielen ungünstigen Umständen verursacht worden ist, sollten Sie die Chance nutzen und ein Einzeltraining mit dem Spieler absolvieren. Dabei können Sie ganz gezielt an den Schwächen des Spielers arbeiten und in einem Training vielleicht mehr erreichen als in vielen Wochen. Die Voraussetzung für diese sehr spezielle Form des Fußballtrainings ist allerdings, dass der Spieler eine hohe Eigenmotivation mitbringt und sich auf das Einzeltraining einlässt.

Bei vielen Übungen ist die Spielerzahl egal

Beim Konditionstraining, beim Koordinationstraining und bei vielen anderen Übungseinheiten kommt es nicht darauf an, wie viele Spieler am Training teilnehmen. Ein Trainer muss dazu in der Lage sein, aus einer Situation immer das Beste zu machen. Dazu gehört es dann manchmal auch, mit wenigen Spielern ein sinnvolles Training durchzuführen. Schließlich haben alle Spieler Ihre Sporttaschen gepackt, weil Sie Interesse an einer sinnvollen sportlichen Betätigung haben. Es liegt ganz an Ihnen, ob die Erwartungen der Spieler erfüllt werden oder nicht. Durch Ihre Einstellung und Ihre Motivation geben Sie die Richtung vor!

Notfalls das Training ausfallen lassen 

Trotz allem kann es Situationen geben, in denen es besser ist, das Training ausfallen zu lassen. Wenn beispielsweise die Hälfte der anwesenden Spieler angeschlagen ist, ist es vielleicht besser, die Gelegenheit zu nutzen und allen Spielern einen freien Trainingstag zu können. Das sollte aber die absolute Ausnahme bleiben, denn eine Fußballmannschaft, die nicht trainiert, kann sich nicht verbessern. Eventuell gibt es auch die Möglichkeit, eine lockere Trainingseinheit zu machen, um zumindest die Motivation hoch zu halten. Eine Partie Fußballtennis ist beispielsweise eine sehr gute Idee, wenn die Spieler ein hohes technisches Niveau haben. Dann sind Sie und die Spieler wenigstens nicht umsonst zum Trainingsplatz gekommen.