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Mourinho sucht den Schuldigen

29 Nov, 2012

Es ist kein Geheimnis. Bei Real Madrid läuft es zurzeit alles andere als rund. In der Liga hat man nach der Niederlage gegen Betis Sevilla nun schon 11 Punkte Rückstand und auch in der Champions League läuft es nicht ganz so wie geplant. Unter anderem konnte man gegen Borussia Dortmund in zwei Spielen nur einen mageren Punkt holen. Nun kann man sich denken, dass die spanische Presse ähnlich mit den Madrilenen umgeht, wie die Deutsche wenn der FC Bayern mal nicht in Form ist. Doch Fußballtrainer Mourinho hat seine Schuldigen bereits gefunden, bzw. schiebt die Schuld auf nahezu alles und jeden – nur nicht auf sich selbst.[PreviewBreak]

Die Schiedsrichter, der Spielplan, die Mannschaft, das Stadion, die Konkurrenz, die UEFA, die Medien....Seit „The Special One“ 2010 zu Real Madrid gewechselt ist hat der Portugiese bereits unzählige Sachverhalte gefunden, die ihn aufregen und seine Arbeit behindern. Im Folgenden haben wir die Hauptgründe noch einmal zusammengefasst.

Die Schiedsrichter

Für Mourinho sind die Schiedsrichter allgemein Scharlatane. Nahezu in jedem Spiel bringen die Unparteiischen den Coach auf die Palme. Vor allem dann, wenn Real mal nicht gewinnt oder nur mit Mühe die 3 Punkte einfahren kann schiebt der Portugiese es allzu gerne auf die Männer mit der Schiedsrichterpfeife. „Cristiano Ronaldo wird hart gefoult und die Gelben Karten kommen nicht oder sie werden mit Verspätung verteilt“, so Mourinho nach einem Spiel im September 2010. Nach einem Sieg über Sevilla setzte er noch einen drauf. Während seiner Pressekonferenz trug er 13 Fehler von Schiri Clos Gomez vor, die er sich während der Partie auf seine Taktikfolie notiert hatte. Bei einem weiteren Spiel 2012 lauerte Mourinho dem Unparteiischen Teixeira Vitines sogar im Parkhaus des Camp Nou auf, um ihn dort persönlich zur Rede zu stellen.

Die Fans

Das schlechteste, was ein Trainer machen kann, ist wohl die eigenen Fans öffentlich immer wieder zu kritisieren. Doch dem Macher missfällt des Öfteren das Verhalten der heimischen Fans im Santiago Bernabéu. Er findet die Anhänger zu kalt und denkt, dass die Fans nicht genügend hinter der Mannschaft stehen und diese zur Höchstleistung antreiben. Vielleicht ist es noch nicht bis zu ihm durchgedrungen, dass die spanischen Fans eine andere Mentalität haben als beispielsweise die Engländer. Vor allem die Fans von Real Madrid und Barcelona sind sehr erfolgsverwöhnt und akzeptieren es nicht, wenn ihr Team einmal nicht zum zaubern kommt. „Ich möchte mich bedanken bei den wenigen Fans, die hinter unserem Tor standen. Wenn sie da nicht gewesen wären, ich hätte wohl gedacht, dass das Stadion leer sei“, so Mourinho im November 2011.

Keine Frage, bei Real läuft es nicht. Einige sprechen in Spanien schon von einer Vorentscheidung um die Meisterschaft. Trotzdem sollte sich Mourinho wohl erst einmal an die eigene Nase greifen, bevor er Gott und die Welt für den Misserfolg seiner Truppe verantwortlich macht.