Spätestens zum Saisonende und zum – ausklang kennt jedes Team eine Einheit „Fußballtennis“. Doch die vermeintlich nicht anstrengende Bewegungsform bietet so viel Mehrwert und positive Aspekte, dass es sich lohnt, einen tieferen Blick auf die Kombination der beides Sportarten zu werfen.
Entscheidungskriterien
Auf den ersten Blick scheinen persönliche Präferenzen ein wichtiges Kriterium bei der Ballwahl auszumachen. Wer dem Hallentraining bisher nur mit Filzbälle begegnet ist, der wird ohne fremden Einfluss auch nicht davon abweichen.
Auch die Ausstattung in den Sporthallen oder des Vereins wirkt sich bedeutend auf das Ballmaterial aus. Wieso schließlich extra Hallenbälle anschaffen, wenn bereit ein Mannschaftssatz an Lederbällen zur Verfügung steht, der normalerweise im Freien verwendet wird? Der finanzielle Aufwand hierfür darf nicht unter den Tisch fallen, denn schließlich verlangt die moderne Trainerausbildung möglichst viele Ballkontakte pro Spieler in einem Training und daher sollte auch eine gewisse Anzahl an Bällen verfügbar sein, im Idealfall einer pro Spieler.
Fußballtennis?
Zwischen zwei Teams (bzw. zwei Spielern) wird eine „Trennwand“ oder ein professionelles Netz gezogen und zwei gleich große Felder definiert, wie es in Rückschlagsportarten üblich ist. Anschließend besetzt jedes Team „ihr“ Feld und muss versuchen den vom Gegner kommenden Ball wieder in das gegenüberliegende Feld zurück zu spielen. Dies sollte so gelingen, dass der gegnerischen Truppe die Möglichkeit genommen wird, die Kugel wieder zurück über das Netz zu bugsieren.
Der Ball darf dabei einmal im eigenen Feld aufkommen, bevor er zurück gespielt werden muss. Ferner muss das Leder über das Netz gespielt werden und muss im gegnerischen Feld aufkommen. Alle Verstöße dagegen ergeben einen Punkt für die andere Mannschaft. Zusätzlich kann noch vereinbart werden, wie viele Berührungen innerhalt jedes Teams möglich sind, z. B. muss der Ball direkt mit dem ersten Kontakt zurück gespielt werden, oder sind wie im Volleyball drei Berührungen erlaubt usw.
Techniktraining
Warum sollte Fußballtennis lediglich als lockeres Spielchen zum Cool-Down gesehen werden? Immerhin werden bei dieser Trainingsform hervorragend Antizipation, Ballkontrolle, alle Arten der Ballannahme und –verarbeitung und Zuspielmöglichkeiten trainiert – also hervorragende Startbedingungen zu einer ausgezeichneten Techniktrainingseinheit.
Spielfeldgröße steuern
Je nach Trainingsziel können Sie mit der Variation der Spielfeldgröße sogar Ausdauerelemente mit integrieren, wenn Sie das Feld beispielsweise groß genug anlegen, so dass die Spieler(innen) einerseits präzise Pässe oder Flugbälle in die nicht besetzten Zonen spielen müssen und andererseits die verteidigende Mannschaft mit Tempo den aufkommenden Ball jagen muss, um diesen wieder zurück zu spielen.
Andererseits können Sie mit recht kleinen Feldern auch deutlich Intensität raus nehmen und dafür sorgen, dass der Fokus auf der technischen Verarbeitung der Bälle liegt, da diese aus relativ kurzer Distanz zurückkommen und so nicht nur Reaktionsfähigkeit, sondern auch Handlungsschnelligkeit erfordern. Selbst wenn das Spielfeld eigentlich zu klein ist, oder nicht genügend Fußballtennis-Felder zur Verfügung stehen, so kann man mit einer Rundlauf-Variante mehr Leute einbinden.
Zielorientiertes Fußballtennistraining
Oder Sie möchten beispielsweise das Kopfballspiel gezielt trainieren und setzen dabei Fußballtennis ein, mit der Regel, dass Ballannahme, oder das Rückspiel in die gegnerische Hälfte nur mit dem Kopf erfolgen darf etc. Eine weitere Möglichkeit wäre der Fokus auf Seit- oder Rückfallzieher und ähnliche kunstvolle Abschlüsse, die zielgenau in die generische Hälfte gespielt werden müssen.
Unterschiedliche Untergründe
Mit einem flexiblen Netz auf Standfüßen können Sie sogar verschiedene Untergründe variieren und nicht nur auf Rasen, sondern auch auf Kunstrasen, in der Halle oder sogar auf Sand spielen. In der kleinen und kompakten Tragetasche kann diese Spielform sogar mobil überall angegangen werden.
Fußballtennis: Netzersatz
Falls mal kein professionelles Fußballtennisnetz parat steht, so können auch verschiedene Hindernisse als Ersatz verwendet werden. Beispielsweise sind Kleinfeldtore, Bierbänke oder eine gezogene Schnur mit angehängten Leibchen jederzeit und überall denkbar, in der Halle wären beispielsweise Turnbänke, Sprungkästen oder aufgestellte Matten ein Ersatz. Bei einer blickdichten Variante wird sogleich der Wert der Reaktionsfähigkeit besonders in den Fokus gerückt.
Fazit:
Verwenden Sie Fußballtennis in Ihrem Training! Sie können diese interessante Variante zur Technikschulung, zur präzisen Ausführung und Verarbeitung von langen Bällen, zum Cool-Down oder zur Entspannung in Ihre Übungseinheiten integrieren. Es sind sehr professionelle und mobile Netzgestelle erhältlich, die auf jedwedem Untergrund einsetzbar sind, ebenso können aber auch schon vorhandene Trainingsgeräte als Netzersatz denkbar und ermöglich so einen Einsatz.
Von Dominik Langenegger