Wie lange dauert die Overtime beim Eishockey?
Die Dauer eines Spiels im Eishockey beträgt regulär 60 Minuten. Die Spielzeit wird in drei Blöcken zu je 20 Minuten absolviert. Zwischen den Blöcken gibt es eine Pause von 15 Minuten (in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) wurde die Pausenzeit auf 18 Minuten aufgestockt). Bei jeder Spielunterbrechung wird die Uhr angehalten. Die Dauer eines Eishockeyspiels erhöht sich dadurch von effektiven 60 Minuten auf im Schnitt 120 bis 150 Minuten. Sollte das Spiel nach Ende der regulären Spielzeit noch nicht entschieden sein, gibt es in der Regel eine Verlängerung, die sogenannte Overtime. Die Gestaltung der Overtime wird von den ausrichtenden Verbänden unterschiedlich gehandhabt. Dies betrifft auch die Anzahl der erlaubten Feldspieler (vier oder fünf). Die Spielregeln im Eishockey sind für Männer und Frauen in Hinblick auf die Regelung der Overtime identisch.
In der Deutschen Eishockey Liga (DEL) werden die Hauptrundenspiele der laufenden Saison um fünf Minuten verlängert. Gespielt wird mit jeweils vier Feldspielern pro Team. Das nächste Tor beendet das Spiel (sudden death). Kommt es hier zu keiner Entscheidung, folgt anschließend ein Penaltyschießen. Für einen Sieg nach der regulären Spielzeit gibt es drei Punkte. Der Sieger nach Overtime oder Penaltyschießen erhält zwei Punkte, der Verlierer einen Punkt. Die am Ende der Saison stattfindenden Playoff-Spiele werden bei Gleichstand am Ende der regulären Spielzeit um 20 Minuten verlängert. Im Gegensatz zum normalen Spielbetrieb werden in der Overtime nun fünf Feldspieler pro Team eingesetzt. Gelingt keiner Mannschaft ein Torerfolg, wird das Spiel nach einer 15minütigen Pause wiederum um 20 Minuten verlängert. Dies geschieht so lange, bis es zu einer Entscheidung gekommen ist. Diese Regelung kann zu sehr langen Spieldauern führen. Das bis heute längste Spiel im deutschen Eishockey fand im Playoff-Viertelfinale zwischen den Kölner Haien und Adler Mannheim am 22. März 2008 statt. Der 5:4 Siegtreffer wurde erst in der 6. Verlängerung nach insgesamt 168 Minuten und 16 Sekunden erzielt.
Die amerikanische National Hockey League (NHL) diente der Deutschen Hockey Liga als Vorbild für die Regelung der Overtime. Im Gegensatz zur DEL bekommt die siegreiche Mannschaft hier aber unabhängig vom Zeitpunkt des Sieges immer nur zwei Punkte. Fällt die Entscheidung nach Ende der normalen Spielzeit, erhält auch der Verlierer einen Punkt. Kommt es in den Playoff-Spielen der NHL zu einer Verlängerung, werden hier weiterhin nur vier Feldspieler eingesetzt und nicht fünf, wie in der DEL. Das längste Playoff-Spiel in der NHL fand in der Saison 1935/36 zwischen den Detroit Red Wings und den Montreal Maroons statt. Es endete erst nach 176 Minuten und 30 Sekunden in der 6. Verlängerung mit dem Tor zum 1:0 für die Detroit Red Wings.
Der internationale Eishockeyverband (IIHF) wurde 1908 gegründet und richtet die jährlichen Weltmeisterschaften der Männer und Frauen sowie der Junioren und Juniorinnen aus. Er ist ferner Mitausrichter der olympischen Eishockeywettbewerbe. In seinen Wettbewerben gibt es drei unterschiedliche Längen der Overtime. Bei allen Varianten wird mit vier Feldspielern gespielt. In den Viertel- und Halbfinalspielen sowie im Spiel um Platz drei bei internationalen Meisterschaften beträgt die Länge der Overtime zehn Minuten. Im Spiel um die Goldmedaille wird mit einer zwanzigminütigen Overtime gespielt. In allen sonstigen Begegnungen dauert die Overtime fünf Minuten. Das Team, das das erste Tor erzielt, gewinnt umgehend. Sollte es in diesem Zeitraum zu keiner Entscheidung kommen, wird ohne weitere Verlängerung zur Bestimmung des Siegers ein Penaltyschießen durchgeführt.
Sowohl die Reduktion der Feldspieler in der Overtime als auch die Zuschreibung eines Punktes bei einer Niederlage nach Ablauf der regulären Spielzeit sollen dazu führen, dass das Spiel in der Verlängerung von den Mannschaften offensiver gestaltet wird und es dadurch zu mehr spielend entschiedenen Spielen kommt, um den Eishockeysport für die Zuschauer noch attraktiver zu machen.
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