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Für was kann man Kältespray alles verwenden?

Kältespray ist im Sport zur Erstbehandlung bei den verschiedensten Verletzungen sinnvoll. Das klassischerweise in Form von Spraydosen erhältliche Eisspray sorgt nämlich dafür, dass Entzündungen, die sich als Folge einer Sportverletzung entwickeln, effektiv eingedämmt werden. Auch gegen Schmerzen durch eine Verletzung ist Kältespray sehr wirksam. Voraussetzung ist allerdings, dass das Eisspray fachgerecht verwendet wird.

Anwendungsfelder für Kältespray

Typische Anwendungsbeispiele für Eisspray lassen sich vor allem bei Verletzungen finden, die nicht mit offenen Wunden einher gehen. Das sind beispielsweise Prellungen und Zerrungen. Aber auch Bänderdehnungen, Verstauchungen und sogar Muskelfaserrisse sind Fälle, in denen ein Kältespray ein sehr sinnvolles Mittel zur Ersten Hilfe darstellt. Vorsicht ist allerdings bei einer Verletzung im Kopf-Bereich geboten, denn die Gase aus den Eissprays dürfen nicht in die Augen gelangen.

Die richtige Anwendungsweise

Verletzungen im Sport werden in der Regel durch Ruhigstellen, Kühlen und Hochlagern erstversorgt, oftmals ist auch Kompression auf der verletzten Stelle sinnvoll, um das Einbluten ins umliegende Gewebe zu verhindern. Das Kältespray ist dabei für den Part des Kühlens zuständig. Dafür muss es aus einer Entfernung von rund 30 cm auf die betroffene Stelle aufgesprüht werden. Gefährlich wird es, wenn das Aufsprühen aus zu großer Nähe erfolgt. Dann nämlich kann es zu Erfrierungen der Haut kommen – und damit zu einer weiteren Verschlimmerung des Zustandes des Verletzten. Deshalb ist es wichtig, neben genügend Abstand auch nur eine sehr kurze Sprühdauer einzuhalten, so dass sich zwar ein kühlender Effekt, jedoch keine Erfrierungen einstellen.

Keinesfalls angewendet werden sollte ein solches Kühlspray, wenn die Haut an der betreffenden Stelle verletzt ist. Denn Kältesprays dürfen nicht mit einer offenen Wunde in Kontakt kommen. Das gilt beispielsweise auch für Abschürfungen und in Sporthallen typische Verbrennungen, die beim Rutschen über das Parkett auftreten. In derartigen Fällen ist zwar auch Kühlung sinnvoll – doch dann sollten lieber kaltes Wasser oder Gelpacks bevorzugt werden.

So wirkt das Eisspray

Die Wirkungsweise des Kältesprays sorgt dafür, dass es als eines der effektivsten Ad-hoc-Maßnahmen bei Sportverletzungen gilt. Im Inneren der Spraydose ist Flüssiggas in reiner oder Mischform enthalten. Bei frei verkäuflichen Sprays sind als Wirkstoff zumeist Propan, Butan oder Pentan enthalten, medizinische Sprays arbeiten oft auch mit Chlorethan. Durch den Druck auf den Sprühkopf der Dose tritt das Flüssiggas aus – und wird in diesem Moment verdampft, erlangt also seinen gasförmigen Zustand zurück. Diese Reaktion ist mit einer starken Verdunstungskälte verbunden – in der Regel liegt die Temperatur eines solchen Eissprays zwischen -25 und -55 Grad Celsius. Und so kommt der kühlende Effekt zustande, der bei typischen Sportverletzungen unter anderem dafür sorgt, dass sich die Kapillaren zusammenziehen und die Durchblutung des verletzten Areals verringert wird. Auf diese Weise lassen sich Entzündungsherde eindämmen, so dass der Schweregrad der Verletzung durch das schnell eingesetzte Kühlspray verringert werden kann. Darüber hinaus wirkt ein Eisspray auch schmerzlindernd. Diese Wirkung basiert vor allem auf dem Effekt, den die große Kälte auf die Nervenleitgeschwindigkeit hat: Schmerzimpulse von der Verletzung werden durch das Abkühlen viel langsamer weitergeleitet, was zu einer geringeren Schmerzwahrnehmung führt. Im Grunde sorgt das Kühlen einer Sportverletzung als dafür, dass verschiedene Prozesse signifikant verlangsamt werden. Da kann neben sofortiger Linderung auch langfristig für einen etwas abgemilderten Verletzungsverlauf verantwortlich sein. Allerdings sollten Sportler beim Einsatz immer bedenken, dass die Wirkung des Sprays nur oberflächlich und kurzfristig ist. Nach der Kühlungsphase bei einer akuten Verletzung, die rund 20 Minuten dauern sollte, kommen deshalb andere Mittel wie Salbenverbände und entzündungshemmende Medikamente zum Einsatz, um Verletzungen zu bekämpfen und auszukurieren. Keinesfalls sollten Eissprays eingesetzt werden, um trotz Schmerzen und Verletzung weiter zu trainieren, denn auch wenn die Schmerzwahrnehmung durch das Kühlen herabgesetzt ist, bedeutet eine Sportverletzung dennoch eine innere Wunde, die nur durch Ruhigstellung in den Griff zu bekommen ist.

Weitere Einsatzfelder

Neben dem Sport gehören lokale Anästhesien zu den hauptsächlichen Einsatzfeldern von Kältesprays. Auch beim Zahnarzt finden sich die Sprays häufig, dort werden sie vor allem für den sogenannten Kältetest benötigt, bei dem festgestellt wird, ob der Nerv eines Zahnes noch vital ist. Auch in der Elektronik kommen die Eissprays zum Einsatz – beispielsweise in der Fehlersuche in elektronischen Bauteilen, die temperaturabhängig reagieren.


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