Was ist eine Koordinationsleiter?

Koordinationsleitern sind sehr beliebte Trainingsgeräte, die vor allem speziell für das Koordinationstraining eingesetzt werden. Die aus mehreren Sprossen bestehende Leiter hilft auf vielfältige Weise dabei, gezielt die Koordination zu trainieren. Im Handumdrehen lässt sich mit einer Koordinationsleiter ein effektiver Parcours für das Training aufbauen – einfach, indem die Leiter auf den Boden gelegt wird. Zur Ergänzung können an den Längsseiten der Koordinationsleiter noch Kunststoffbögen oder Kegel eingesetzt werden, so dass vielfältige Übungen möglich werden. Dadurch lassen sich beispielsweise räumliches Orientierungsvermögen, Gleichgewichtssinn und Reaktionsfähigkeit trainieren. Zusätzlich zum Training mit Koordinationsleitern sind auch Koordinationsspiele für Sportler aller Sportarten sehr zu empfehlen.

Bestandteile und Einsatz einer Koordinationsleiter

Die Koordinationsleiter besteht aus zwei Kunststoffstangen, die mit ebenfalls aus Kunststoff bestehenden Sprossen verbunden sind. Dadurch entstehen relativ kleine Segmente. Die Leitern sind in verschiedenen Längen erhältlich – ca. fünf Segmente sollte ein Modell jedoch mindestens bieten, um im Training gut eingesetzt werden zu können. Die Wirkungsweise beruht darauf, dass in den einzelnen Segmenten der Leiter vorgegebene Schrittfolgen und Sprungabfolgen durchgeführt werden. Das geschieht entweder von vorn nach hinten oder auch seitlich über die Längsstreben der Leiter. Generell sollte beim Training mit mehreren Leuten immer abgewartet werden, bis ein Sportler die Leiter-Übung komplett durchgeführt hat, bevor der nächste Kandidat den Parcours betritt.

Übungen mit Koordinationsleitern

Je nach Anzahl der Sportler werden für ein sinnvolles Training der Koordination mehrere Leitern benötigt. Diese werden einfach auf dem Hallenboden oder - im Fußball – auf dem Rasen ausgelegt. Auf dem Fußballrasen können sie zusätzlich fixiert werden, um nicht zu verrutschen und die Verletzungsgefahr gering zu halten. Die Sportler müssen dann verschiedene Übungen an diesem Mini-Parcours durchführen. Dafür eignen sich beispielsweise Sprungübungen wie Hock-Streck-Sprünge, beid- oder einbeinige Sprünge oder auch Seitsprünge. Für Steps beziehungsweise Schrittfolgen sind neben einfachen kurzen Schritten zum Beispiel auch Überkreuzlaufen, Kniehebelauf oder Anfersen möglich. Die Reihenfolge muss nicht zwingend immer von vorn nach hinten führen: Auch Rückwärtsschritte und -sprünge sind sehr effektive Übungen, um Gleichgewicht und Koordination zu trainieren. Ebenso gern setzen Trainer Drehungen ein, die der Sportler beim Durchqueren der Leiter machen muss.

Der Schweregrad der Übungen lässt sich erhöhen, indem beispielsweise neben jedem zweiten Segment ein Kunststoffbogen aufgestellt wird, über den der Sportler springen muss. Auch farbige Kegel lassen sich gut mit Koordinationsleitern kombinieren: Sie definieren zum Beispiel, wie viele Schritte innerhalb eines Leiter-Segments gemacht werden müssen, ob in dem Segment auf einer oder zwei Beinen gestanden werden darf, oder ob eine Drehung vollführt werden muss. Das macht sogenannte Kopplungsübungen möglich, bei der verschiedene Faktoren der Koordination gleichzeitig trainiert werden. Die Herausforderung für den Sportler ist es dabei, mehrere Aufgaben miteinander zu kombinieren – das schult unter anderem die Reaktions- und Konzentrationsfähigkeit.

Im Fußball beispielsweise werden Koordinationsleitern häufig auch über das Koordinationstraining hinaus eingesetzt – und unter anderem zum Trainieren der Schnellkraft genutzt. Dafür muss der Sportler mittels eines Geschirrs und eines elastischen Bandes fixiert werden, gegen dessen Widerstand er praktisch „anrennen“ muss. Damit er das nicht ganz ziellos tut, wird vor ihm eine Koordinationsleiter quer ausgelegt – und er vollzieht eine einfache Schrittfolge abwechselnd von links nach rechts und wieder zurück.

Kombination mit weiteren Trainingsgeräten

Für ein effizientes Koordinationstraining ist es auch sinnvoll, Koordinationsleitern mit weiteren Elementen der jeweiligen Sportart zu verknüpfen. So kann einem Sportler im Fußball beispielsweise während des Durchlaufens einer solchen Leiter seitlich ein Ball zugepasst werden, den er während der Übung zurückspielen muss. Auch das Zuwerfen von Bällen in anderen Sportarten ist eine gute Ergänzung, die eine weitere Herausforderung für den Sportler darstellt. Nicht zuletzt können die Leitern auch als Teile von Zirkelläufen oder für Koordinationsspiele eingesetzt werden.

Beim Einsatz einer Koordinationsleiter im Koordinationstraining ist es besonders wichtig, auf die korrekte Durchführung der jeweils vorgegebenen Übung zu achten. Wenn sich zeigt, dass ein Sportler Steps oder Sprünge nicht in der richtigen Art oder Anzahl macht, ist eventuell das Tempo zu hoch – dann sollte er das Ganze etwas langsamer angehen, um sich wirklich auf die Bewegungsabläufe konzentrieren zu können. Nur dann ist nämlich das Koordinationstraining tatsächlich wirkungsvoll.


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