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Was ist ein Open Ice Check beim Eishockey?

Der Open Ice Check beim Eishockey ist einfach gesagt ein Bodycheck, der mitten auf der Eisfläche und damit weg von der Bande ausgeführt wird. Dabei fährt in der Regel ein Spieler auf einen Gegenspieler zu und trifft ihn dabei mit voller Wucht so hart, dass der Gegenspieler von dem Hit umgeworfen wird und auf dem Eis landet. Es wird also keine Bande als Hilfsmittel benötigt, um die Wucht eines Bodychecks durch den Aufprall des Gegners auf die Bande zu verstärken.

Wichtig ist dabei der Aspekt Fairness im Kontaktsport Eishockey trotz der körperlich harten Attacke. Bei einem korrekt durchgeführten Bodycheck dieser Art ist der Einsatz des Stocks ein absolutes Tabu. Der Angriff darf außerdem nie von hinten erfolgen, sondern ein korrekter Bodycheck muss von vorne oder von der Seite kommen. Dabei muss der Arm des Angreifers angelegt sein. Der Ellenbogen darf nicht zur Angriffsfläche gehören. Auch die Benutzung der Hände ist bei einem solchen Hit als bestrafungswürdig anzusehen. Der Einsatz der Schulter ist dagegen bei angelegtem Arm erlaubt.

Der wohl berühmteste Open Ice Check der Geschichte

In der besten Eishockeyliga der Welt, der National Hockey League, sind unzählige Hits ausgeteilt worden. Aber ein Open Ice Check ist in die Sportgeschichte des Eishockey eingegangen. In Jahr 2000 trafen in der Saison 1999/2000 in der dritten Runde der Playoffs der Eastern Conference die Philadelphia Flyers auf die New Jersey Devils. Die Philadelphia Flyers hatten sich in der Serie bereits eine 3:1 Führung erarbeitet. Doch die New Jersey Devils gewannen die Spiele 5 und 6. Somit kam es im Halbfinale der NHL, den sogenannten Conference Finals, zum entscheidenden 7. Spiel. Das letzte Spiel der Serie fand am 26. Mai 2000 in Philadelphia statt. Dort kam es dann zu diesem legendären Open Ice Check.

Der Spieler, der diesen Hit austeilte, war Verteidiger Scott Stevens von den New Jersey Devils. Der Kapitän der New Jersey Devils galt als der kompletteste Defenseman seiner Zeit, weil er immer gegen die beste Sturmreihe des Gegners auf dem Eis war und den gefährlichsten Stürmer des Gegners oft im direkten Duell aus dem Spiel nehmen konnte.

In diesem Fall war der gefährlichste Angreifer des Gegners Center Eric Lindros von den Philadelphia Flyers. Der Stürmer, der gerade im Spiel 1 der Serie von einer langen Verletzung, einem Lungenkollaps, zurückgekehrt war, sollte die Philadelphia Flyers nun in die Stanley Cup Finals führen.

Doch dann kam der Hit von Scott Stevens, der möglicherweise die ganze Serie entschied. Eric Lindros fuhr von links in das Drittel der New Jersey Devils, als Scott Stevens von rechts kommend in vollem Tempo angeschossen kam und mit seiner linken Schulter den Kopf von Eric Lindros traf. Der Stürmer von Philadelphia sackte schwer getroffen zu Boden und musste benommen vom Eis gebracht werden. Später wurde bei Eric Lindros eine schwere Gehirnerschütterung diagnostiziert.

Dieser Hit war extrem hart, aber fair. Denn der Arm von Scott Stevens war angelegt und auch der Ellbogen war zu keiner Zeit im Spiel. Das sahen auch die Schiedsrichter so und das Spiel wurde ohne Strafzeit fortgesetzt. Der Bodycheck von Scott Stevens gegen Eric Lindros gilt als Musterbeispiel für einen knüppelharten, aber fairen Open Ice Check. Die Szene ist so berühmt, dass es auch heute noch zahllose Videos im Internet davon gibt, die auf den verschiedenen Videokanälen wie YouTube abgerufen werden können.


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