Wann ist der Ball beim Fußball im Aus?

Während eines Spiels der Fußball Bundesliga kommt es im Durchschnitt etwa 50-mal zu einem Einwurf und 10-mal zu einer Ecke. Berücksichtigt man alleine diese beiden Werte, kommt es während eines 90-minütigen Spiels etwa alle 90 Sekunden zu einer Unterbrechung. Bei diesem hohen Wert ist klar, dass es ein paar exakt formulierte Regeln geben muss, die besagen, wann sich ein Fußball im Aus befindet und wann der Schiedsrichter das Spiel deswegen unterbrechen darf.

Die Regel

Die Regel gehört zum Glück zu den unkomplizierten Fußballregeln und ist nicht vergleichbar mit beispielsweise der Abseitsregel, die sogar hartgesottene Fußballfans ins Stocken bringen kann: Der Ball befindet sich im Aus, wenn er sich mit seinem gesamten Umfang hinter der Seitenlinie des Spielfelds befindet.

Das bedeutet, dass er das Feld vollständig verlassen haben muss. Hin und wieder trifft man hier auf falsche Definitionen, zum Beispiel, dass er lediglich mit halbem Umfang die Linie überschritten haben muss. Dies ist falsch. Ragt auch nur ein kleiner Teil über die Seitenlinie, darf das Spiel nicht unterbrochen werden. Die Seitenlinie gehört ergo noch zum eigentlichen Spielfeld dazu. Diese Regel ist identisch mit der Torregel. Der Schiedsrichter darf nur dann ein Tor geben, wenn der Ball die Torlinie zu 100% überschritten hat.

Der Schiedsrichter entscheidet

Selbstverständlich ist es während des Spielverlaufs nicht immer einfach für den Schiedsrichter, genau zu erkennen, ob der Fußball die Linie nun überschritten hat oder nicht. Bezogen auf Torschüsse dürfte den deutschen Fußball-Fans der Begriff „Wembley-Tor“ ein Begriff sein. Hierbei handelte es sich um eine, wie man heutzutage weiß, Fehlentscheidung des Schiedsrichtergespanns, bei dem ein Tor gegeben wurde, obwohl der Ball die Torlinie nicht vollständig überschritten hatte. Bei Toren kann eine Fehlentscheidung dieser Art selbstverständlich verhängnisvoll für den weiteren Spielverlauf sein. Ob der Ball nun im Aus ist oder nicht, ist da eher selten spielentscheidend.

Dennoch ist jeder Schiedsrichter angehalten, genau darauf zu achten, ob sich die Kugel nun vor oder hinter der Linie befindet. Und vor allem: Wer hat sie zuletzt berührt? Dies zählt neben der Abseitsentscheidung zu den Hauptaufgaben der zwei Linienrichter. Letztendlich gilt auf dem Platz, was der Schiedsrichter sagt. Im Zweifelsfall wird dieser das Spiel wohl eher weiterlaufen lassen als es zu unterbrechen.

Einwurf, Ecke oder Abstoß

Die Regeln für Einwurf, Ecke oder Abstoß sind einfach. Hier dienen die Eckfahnen als Hilfestellung für den Schieds- oder Linienrichter. Übertritt das Leder die Seitenlinie an einer der zwei langen Seiten des Spielfelds, gibt es einen Einwurf. Geschieht dies wiederum an einer der zwei kurzen Seiten, gibt es entweder Ecke oder Abstoß. Ecke immer dann, wenn ein Spieler der verteidigenden Mannschaft zuletzt am Ball war, Abstoß, wenn dies auf einen der angreifenden Spieler zutrifft.

Sonderfälle

Neben der Tatsache, dass die Linie selbst noch zum eigentlichen Spielfeld gehört, gibt es noch ein paar besondere Situationen zu beachten. So wird zum Beispiel die Eckfahne ebenfalls als Teil des Spielfelds betrachtet. Schießt ein Spieler die Eckfahne an und der Ball prallt an ihr ab und fliegt zurück auf das Spielfeld, so ist dies kein Aus.

Auch ein Stellungsfehler des Linienrichters kann ein Aus verhindern. Schießt ein Spieler versehendlich den Linienrichter an und dieser hält den Fußball dadurch noch vor Überschreiten der Linie auf, so gilt auch dies nicht als Aus. Die Fußballregeln sind hier klar: Der Spielball muss die Linie vollständig überschreiten. Wird er in irgendeiner Form aufgehalten, muss die Situation von den Offiziellen neu bewertet werden.

Fazit: Die Frage, wann der Fußball nun im Aus ist und wann nicht, ist also leicht zu beantworten. Selbstverständlich heißt das aber noch lange nicht, dass es in der Bundesliga nicht hin und wieder zu Fehlentscheidungen kommen kann. Diese sind aber in der Regel nicht so spielentscheidend wie ein nicht gegebenes Tor. Ob es neben der aktuell eingeführten Torlinienkamera bald eine vollständige Spielfeldlinienkamera geben wird, ist deswegen äußerst fraglich.


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