Dürfen Linienrichter auch Spiele selbst leiten? | Teamsportbedarf.de

Dürfen Linienrichter auch Spiele selbst leiten?

Linienrichter, welche auch Schiedsrichterassistent genannt werden, haben bei vielen Mannschaftssportarten wie Fußball, Eishockey oder Volleyball wichtige Aufgaben zur Unterstützung des Hauptschiedsrichters beziehungsweise Spielleiters. Beim Eishockey oder auch beim Fußball sind sie vor allem für die Erkennung von Abseitssituationen zuständig. Sie müssen hierzu stets auf Ballhöhe bleiben und dem Hauptschiedsrichter bei einer Abseitssituation oder einer Regelwidrigkeit Bescheid geben. Linienrichter signalisieren ihre Beobachtungen in der Regel per Handzeichen oder durch das Heben einer Fahne. Beim Fußball ist es mittlerweile ebenfalls Gang und Gebe, dass die Schiedsrichterassistenten durch die Nutzung eines Headsets mit dem Schiedsrichter kommunizieren können. Dies ist insbesondere dann wichtig, wenn die Linienrichter beispielsweise unmittelbar vor ihren Augen gesehen haben, dass der Ball ins ausgerollt ist oder dass es im Rahmen eines harten Zweikampfes zu einem groben Foulspiel oder einer Tätlichkeit kam. Doch wie sieht es eigentlich mit den genauen Kompetenzen eines Linienrichters aus? Dürfen Assistenten auch selbst ein Spiel leiten und damit die Rolle des Hauptschiedsrichters einnehmen?

Professionelle Linienrichter haben in der Regel auch Hauptschiedsrichter-Erfahrung

Grundsätzlich hängt es natürlich immer mit der jeweiligen Schiedsrichterlizenz zusammen, ob und in welcher Spielklasse ein Assistent auch als leitender Hauptschiedsrichter agieren darf. Professionelle Linienrichter können in der Regel stets auf eine langjährige Erfahrung zurückblicken und dabei werden sie so manches Spiel sicherlich auch als Hauptschiedsrichter geleitet haben. Ein Assistent, welcher beispielsweise beim Fußball in der höchsten Spielklasse, der deutschen Bundesliga aktiv ist, kann daher durchaus eine Schiedsrichterlizenz besitzen, welche es ihm erlaubt, bis zu einer gewissen Spielklasse (im Amateurbereich beispielsweise die Ober- oder Regionalliga) auch als Hauptschiedsrichter zu arbeiten. Dies hängt vor allem damit zusammen, dass es in den unteren Spielklassen meist überhaupt keine Schiedsrichterassistenten gibt. Jeder Assistent muss daher bereits einige Jahre als Hauptschiedsrichter gearbeitet haben, bis er sich für den Spezialisierungsgrad des Schiedsrichterassistenten entschieden hat. Diese Tatsache trifft auf nahezu alle Mannschaftssportarten wie Fußball, Volleyball oder Eishockey zu. Auch die Assistenten kennen sich daher nicht nur gut mit dem Regelwerk, sondern auch mit dem allgemeinen Schiedsrichterbedarf aus. Es stellt sie daher vor keine große Herausforderung, die alleinige Leitung eines Spieles als Schiedsrichter zu übernehmen. Die einzige Frage ist, ob sie hierzu berechtigt beziehungsweise mit der notwendigen Lizenz ausgestattet sind. Hier gibt es auf der einen Seite große Unterschiede zwischen den einzelnen Sportarten und auf der anderen Seite muss natürlich stets differenziert werden, ob es sich um den Amateur- oder Profibereich handelt.

Assistenten übernehmen die Spielleitung im Krankheitsfall oder bei Amateur- oder Jugendspielen

Es ist durchaus üblich, dass Schiedsrichterassistenten Spiele im Amateur- und Jugendbereich leiten, beispielsweise aufgrund der Tatsache, dass sie gerade "frei" sind und in ihrer eigentlichen Spielklasse gerade nicht für den Spielbetrieb verwendet werden. Darüber hinaus kann es natürlich sein, dass Assistenzschiedsrichter im Krankheitsfall als Vertretung für den Hauptschiedsrichter einspringen. Dies ist natürlich ebenfalls nur dann möglich, wenn sie die rechtlichen Rahmenbedingungen erfüllen und die notwendigen Lizenzen des jeweiligen Schiedsrichterverbandes vorweisen können. Für die Spieler ist dies in der Regel kein spürbarer Unterschied, da die Regelkenntnisse der geschulten Assistenten normalerweise genauso gut sind wie die der Hauptschiedsrichter. Auch der Respekt der Spieler sollte kein Problem sein, schließlich können auch die Assistenten Karten verteilen und Verwarnungen aussprechen, wenn es zu Problemen mit den Spielern kommt.

Fazit: Linienrichter sind spezialisierte Schiedsrichter, welche in der Regel stets auf eine vorherige Laufbahn als normaler Hauptschiedsrichter zurückblicken können. Sie verfügen aus diesem Grund nicht nur über einen großen Erfahrungsschatz, sondern auch über spezielle Lizenzen, welche ihnen die Berechtigung geben, selbst als Hauptschiedsrichter agieren zu können. Dies geht im Regelfall jedoch nur bis zu einer gewissen Spielklasse, sodass ein professioneller Schiedsrichterassistent beispielsweise ein Amateurspiel der Oberliga, jedoch kein Bundesligaspiel aktiv leiten dürfte. Je nach Sportart gibt es hier natürlich einige Unterschiede. Es ist beispielsweise gängig, dass Schiedsrichterassistenten im Amateur- und Jugendbereich die Rolle des Spielleiters einnehmen. Die Assistenten sind nicht nur mit dem Regelwerk vertraut, sondern kennen sich auch sehr gut mit dem notwendigen Schiedsrichterbedarf aus. Für die Spieler, welche sich eher auf den Ball als auf den Schiedsrichter konzentrieren sollten, macht es bei passender Kompetenz und Lizenzierung keinen Unterschied, ob ein Spiel von einem Hauptschiedsrichter oder einem eigentlichen Schiedsrichterassistenten geleitet wird.


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